Der Trost der Philosophie

Boethius in Gefangenschaft. Handschrift Glasgow, University Library, Hunter 374 aus dem Jahr 1385

Der Trost der Philosophie (lateinisch Consolatio philosophiae; auch De consolatione philosophiae „Über den Trost der Philosophie“) ist das Hauptwerk des spätantiken römischen Philosophen Boethius. Es umfasst fünf Bücher und gilt als letztes bedeutendes philosophisches Werk der Antike. Boethius verfasste die Consolatio um die Mitte der zwanziger Jahre des 6. Jahrhunderts, nachdem er auf Geheiß des Ostgotenkönigs Theoderich verhaftet worden war, weil er hochverräterischer Beziehungen zum oströmischen Kaiser verdächtigt wurde.

Das Werk ist als Dialog zwischen dem Autor und der personifizierten Philosophie, die ihn tröstet und belehrt, konzipiert. Als Anhänger des Neuplatonismus schöpft Boethius sein Gedankengut vor allem aus den Werken Platons, des Aristoteles und der Neuplatoniker. Oft nimmt er zustimmend auf Lehren Platons Bezug. Daneben ist auch der Einfluss stoischer Vorstellungen erkennbar.

Im Mittelalter war die Consolatio philosophiae außerordentlich verbreitet. Sie zählte zur Schullektüre und war einer der meistkommentierten Texte des Mittelalters. Zahlreiche Übersetzungen in einer Reihe von Sprachen wurden angefertigt.[1]

  1. Bernd Bastert: Kontinuitäten eines »Klassikers«. Zur spätmittelalterlichen deutschen Rezeption der ›Consolatio Philosophiae‹ des Boethius. In: Manfred Eikelmann, Udo Friedrich (Hrsg.): Praktiken europäischer Traditionsbildung im Mittelalter: Wissen - Literatur - Mythos, Berlin 2013, S. 117–140 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

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